Interview — Emily Roberts
»Ich werde noch den letzten Song über die Liebe schreiben«
Emily Roberts ist eine poetische Biografin, die ihre Leidenschaften konsequent in ihren Songs nachzeichnet. In ihrer Popmusik verleiht sie großen und kleinen Lieben ein Stück Ewigkeit – und versprüht dabei ein unwiderstehliches Selbstbewusstsein. Ein Gespräch über Aufrichtigkeit, sexy Feminismus und das Abschütteln von Vaterkomplexen.
28. August 2022 — Interview: Katharina Viktoria Weiß, Fotografie: Ansgar Schwarz
Die fürchterlich-fabelhafte Welt der Emily Roberts: Wenn es eine Künstlerin versteht, Kraft aus der Ambivalenz zu schöpfen, dann die 28-jährige Singer-Songwriterin. Dennoch war es Zufall, dass ausgerechnet ein Elektro-Cover des The Verve-Klassikers „Bitter Sweet Symphony“ zu ihrem ersten großen Hit wurde. 21 Wochen lang stand der Titel in den deutschsprachigen Airplay-Charts und erreichte dort Goldstatus. Ambivalent und bittersüß sind auch ihre selbst verfassten Texte, die oft vor Frühlingsgefühlen pulsieren und gleichzeitig jede Menge Weltschmerz hinausschreien.
Der Ort, an dem wir uns mit Emily zum Interview treffen, scheint ganz und gar zu diesen großen Gefühlen zu passen: Das 21 Gramm in Neukölln ist ein Kleinod. Die Räumlichkeiten des Cafés dienten einst dem benachbarten Friedhof als Leichenhalle. Heute mischen sich Berliner Angehörige, die ihre Verstorbenen besuchen, ebenso unter die Gäste wie zugezogene Hafermilch-Fans. Heute ist das Café unter der Leitung von Jenny Kasten vor allem ein Brunch-Hotspot.
Auch Emily Roberts wohnt um die Ecke, ihre WG im Neuköllner Kiez ist zugleich Homeoffice und oft auch Musikvideo- und Fotokulisse ihrer Kreativprojekte. Die gebürtige Hamburgerin schreibt seit über einer Dekade brutal ehrliche Popsongs. Ihre Geschichten sind wunderschön, weil sie die Liebe in den Zwanzigern so herrlich prachtvoll einfangen und dabei das Drama der hormongebeutelten Fallhöhe nicht scheuen. Irgendwie schafft sie es, dabei vielleicht kitschig, aber nie klischeehaft zu klingen. So sind die Songs manchmal süß, aber nie peinlich. Und in den ganz großen Titeln spürt man die Unendlichkeit mancher Leidenschaften so intensiv, dass man entweder eine eigene verflossene Liebe anrufen oder sich sofort neu verknallen möchte. Wenn das kein Grund für ein ausführliches Interview ist…
»Das Leben passiert uns allen – und ohne Ehrlichkeit ist es noch anstrengender.«
MYP Magazine:
Deine EP „Thank You For Leaving“ hast Du über das Verlassenwerden und Verlassen geschrieben. Dabei wirst Du sehr konkret – man merkt, dass die Lieder über Dein Lieben und Leiden erzählen. Braucht man viel Mut, um so schonungslos autobiografisch zu texten und sich nicht hinter abstrakten Fabeln zu verstecken?
Emily Roberts:
Ich schreibe sehr viel über meine zwischenmenschlichen Beziehungen. Häufig bringe ich dabei Insider unter, die nur mein Gegenüber versteht und diese Person ganz genau weiß, dass es – meistens – um ihn geht. Das empfinde ich aber gar nicht als Mut. Ich bin ein offenes Buch und vertraue fremden Menschen sehr schnell. Andersherum erzählen mir die Leute auch häufig sehr intime Dinge, da kann ich aber gut die Klappe halten. Auch in meiner Musik sehe ich es als meinen Auftrag, Menschen zu verbinden, damit wir uns alle weniger allein fühlen. Denn das Leben passiert uns allen – und ohne Ehrlichkeit ist es noch anstrengender. Wer das nicht aushält, hält mich im Gesamten nicht aus.
MYP Magazine:
Ist das mal schiefgelaufen?
Emily Roberts:
Es gab immer wieder unangenehme Situationen, in denen ich mir selbst das Leben schwer gemacht habe, weil ich so offene und spezifische Texte geschrieben habe. Eine Beziehung habe ich mir auf jeden Fall aufgrund eines Songs auf dieser EP richtig kaputt gemacht. Aber wenn ein Lied für das Ausmaß dieser Zerstörung ausreicht, dann soll es vielleicht so sein.
»Ich war meinem Exfreund fast schon dankbar, dass er mich durch die Hölle geschickt hat.«
MYP Magazine:
Dein Song „Radio“ versteckt dagegen ganz und gar nicht, dass Du damit einem Ex eine Rachebotschaft sendest.
Emily Roberts:
Stimmt, das ist der klassische „Schau mal, wie gut es mir ohne dich geht“-Song. Ich singe: „You’re the best mistake that I’ve made.“ Die Situation dazu war folgende: Nach einer schrecklichen, kurzen Beziehung habe ich jemand ganz Tollen kennengelernt, der mich völlig gegensätzlich als die Person davor behandelt hat, nämlich nur gut. Streit war kein Thema mehr in meinem Leben. Als ich das erleben durfte, war ich meinem Exfreund fast schon dankbar, dass er mich durch die Hölle geschickt hat, da ich diesen neuen Mann in meinem Leben vielleicht nur deshalb so grundlegend wertschätzen konnte. Dieser neue Mann war so unfassbar nett – früher hätte mich das beinahe abgeturnt. Aber durch diesen Kontrast konnte ich einsehen: „Ja, das verdiene ich jetzt.“
»Meine Neigung zu Arschlöchern hängt definitiv mit meinem Vater zusammen.«
MYP Magazine:
In „Hemingway“ spielst Du auf die komplexe Beziehung zu Deinem Vater an: „You were nothing but my daddy issue“. Hat Dein Vater deinen Männergeschmack geprägt?
Emily Roberts:
Ja, meine Neigung zu Arschlöchern hängt definitiv mit ihm zusammen, denn das war die einzige Liebe, die ich kannte. Danach brauchte ich eben den einen Mann, der das Fass zum Überlaufen bringt, um die Vaterkomplexe abzuschütteln.
MYP Magazine:
Bist Du bei dem netten jungen Mann geblieben?
Emily Roberts:
Solange es nett war, waren wir zusammen. Ich empfinde Trennungen aber gar nicht als etwas so Dramatisches. Disney hat uns zwar gelehrt, dass wir mit der richtigen Person für immer zusammenbleiben, aber ist das noch zeitgemäß? Das Leben ist lang, hört man oft – aber das Leben ist auch kurz. Vieles hat ein Ablaufdatum. Und wir Menschen verändern uns ständig. Deshalb finde ich diesen sehr unromantischen Begriff Lebensabschnittsgefährte tatsächlich mehr oder weniger korrekt: Für den Abschnitt, in dem ich damals steckte, war genau dieser Mensch perfekt. Und dann hat es mich woanders hingezogen, auch körperlich: Ich wollte und musste ganz viel reisen. Und das geht leider am besten, wenn man Pläne allein macht. Die Trennung war deshalb sehr friedlich und einvernehmlich.
»Ein Song über die Liebe zu schreiben, ist für mich das spannendste Spiel mit einem Gegenüber.«
MYP Magazine:
Das heißt, die kommenden Songs werden vielleicht verstärkt von Solo-Abenteuern handeln und weniger von Liebhabern?
Emily Roberts: (lacht)
Ich schreibe so gerne über die Liebe. Ich habe meinen ersten Song über die Liebe geschrieben und werde vermutlich auch meinen letzten Song über die Liebe schreiben. Es ist für mich das spannendste Spiel mit einem Gegenüber – wie eine gute Partie Tennis.
MYP Magazine:
Ein Lied, das mir besonders gut gefällt, heißt „Lipstick Stains“. Welche inneren Konflikte bespricht es?
Emily Roberts:
Zwei Tage nach der Trennung, die ich in diesem Song verarbeitet habe, war ich im Studio. Und ich habe mich nicht getraut, Mascara zu tragen, weil ich in den 24 Stunden davor sehr viel geweint habe. Aber ich trug den Lippenstift, um den es geht. Der hatte eine sehr echte Rolle in dieser Trennung. Und wenn man „Lipstick Stains“ hört, ist es ein bisschen so, als wäre man an diesem Abend dabei gewesen, weil ich diesen Mann oft zitiere: „You say you‘re scared of ending up in a song / Scared of me writing it down and moving on.“ Das hat dieser Mensch so zu mir gesagt.
MYP Magazine:
Was hast Du ihm in dieser Situation entgegnet?
Emily Roberts:
Sowas wie: „Ja, vielleicht mache ich das. Du weißt, dass es das ist, was ich immer mache. Und ich dachte, du wärst anders. Und nicht nur ein bis drei Songs.“ Mittlerweile sind wir aber sehr gute Freunde. Das können wir richtig gut, auf diese Art und Weise haben wir unser Happy End gefunden. Wir haben ganz viel Liebe füreinander, auch wenn wir einfach nicht in eine Beziehung gehören.
»Ich hatte in L.A. mit einem viel stärkeren Kampf gerechnet, den ich von der Ellenbogengesellschaft in Deutschland gewohnt war.«
MYP Magazine:
Dafür scheinst Du ganz neue Zugehörigkeiten entdeckt zu haben, etwa was die USA und Großbritannien betrifft. Dort bist du zurzeit viel unterwegs. Gibt es in diesen Ländern einen anderen Vibe in der Unterhaltungsindustrie, als du ihn in Berlin erlebst?
Emily Roberts:
Alle meine Freundinnen machen Deutschpop – ich kann nie mit ihnen zusammenarbeiten, weil wir eine Sprachbarriere haben. Deshalb fühle ich mich hier manchmal wie ein Alien. Aber da ich halbe Britin bin, liegt mir diese Sprache künstlerisch einfach näher. Zudem habe ich seit meinen beruflichen Reisen in die USA den Eindruck, dass das Miteinander dort offener ist. Da hängen Grammys an der Wand und trotzdem sind die Menschen total motiviert, mit mir zu arbeiten. In Los Angeles konnte ich viel mehr ich selbst sein. Dabei hatte ich dort mit einem viel stärkeren Kampf gerechnet, den ich von der Ellenbogengesellschaft in Deutschland gewohnt war.
MYP Magazine:
Der Stadt Berlin hast Du einen Großteil deiner wilden Zwanziger gewidmet. Was ist Dein Fazit dieser Jugend aus kreativer Perspektive?
Emily Roberts:
Wild war es wirklich. Ich bin nach Berlin gezogen und habe gefühlt gar nicht mehr geschlafen. Ich habe hier superviele neue Freundinnen kennengelernt und auch beruflich haben sich ganz neue Welten eröffnet. Davor steckte ich leider in einem Exklusivvertrag und durfte nur mit einem einzigen Produzenten arbeiten, was ein absoluter Witz war. Aber als das endlich hinter mir lag, habe ich mich extrem ausgetobt und über alle Genres hinweg mit verschiedensten Leuten gearbeitet, bis ich endlich zu dem Sound gefunden habe, den ich jetzt verfolgen möchte. Auf diesem Weg hat Berlin mich maßgeblich geprägt.
»Würde ich Kohle machen wollen, hätte ich Investmentbanking gelernt.«
MYP Magazine:
Was sind die Unterschiede zwischen Berlin und Deiner Heimstadt Hamburg?
Emily Roberts:
In Hamburg herrscht eher eine Nase-hoch-Attitüde gegenüber Popmusik. Mir wurde vorgeworfen, dass ich kommerzgeil sei und deshalb diese Art von Liedern schreibe. Aber wenn ich unbedingt Kohle machen wollte, hätte ich Investmentbanking gelernt und keine Musikkarriere gewählt. Das ist ein sehr steiniger Weg.
MYP Magazine:
Du wirst oft als Singer-Songwriterin bezeichnet. Was bedeutet dieser Begriff für Dich?
Emily Roberts:
Für mich heißt das ganz klassisch: Ich bin Sängerin und ich schreibe meine Lieder selbst. Womit ich mich allerdings schwertue, ist diese Idee, dass man als Künstler:in nicht zusammen mit anderen Menschen an den eigenen Liedern arbeiten darf. Wenn man offen darüber spricht, gibt es Leute, die finden, dass man an Authentizität verliere. Dabei kann es sehr spaßig sein, mit Co-Writer:innen zu arbeiten. Für mich funktioniert dieses Bild sehr gut: In einer Großküche hast du auch jemanden, der die Karotten schneidet und das Nudelwasser aufsetzt. Aber wenn du der Chefkoch bist, hast du das Menü kreiert und trägst auch die Verantwortung dafür.
»Einen Song spiele ich nicht mehr, weil daran ein Täter mitgewirkt hat.«
MYP Magazine:
Du bist eine scharfe Beobachterin der Entertainment-Branche und äußerst Dich häufig öffentlich zu gesellschaftlich wie politisch relevanten Themen. So etwa zum Fall Luke Mockridge, der von seiner Ex-Partnerin Ines Aioli wegen Vergewaltigung angezeigt wurde. Warum ist Dir das so ein Bedürfnis?
Emily Roberts:
Gerade im popkulturellen Umfeld erlebe ich immer wieder, dass in Situationen, in denen Frauen öffentlich machen, was ihnen zugestoßen ist, die Leute erst mal auf Abstand gehen und sagen: „Ob das so wirklich so passiert ist, wissen wir nicht, wir waren ja nicht dabei.“ Natürlich waren sie nicht dabei. Aber die Frauen, die Betroffenen, die waren dabei. Und es kostet sie gerade eine enorme Überwindung und sehr viel Mut, uns davon zu berichten – und zwar öffentlich. Ines Aioli zum Beispiel ist eine Freundin von mir. Und ich kann nicht verstehen, warum so viele Leute einen mutmaßlichen Täter auf Social Media bis aufs Blut verteidigen, nur weil sie mal über einen Witz von ihm gelacht haben. Gleichzeitig ärgert es mich, dass es für viele Täter immer noch so wenige Konsequenzen gibt.
MYP Magazine:
Aus genau diesem Grund hast Du einen Song aus Deinem Repertoire genommen…
Emily Roberts:
Es gibt einen veröffentlichten Song von mir, den ich nicht mehr spiele oder bewerbe, weil daran ein Täter mitgewirkt hat. Weder ich noch dieser Täter sollen an dem Lied noch einen Cent verdienen. Meine Werte stehen immer über allem, sogar über der Kunst.
»Ist es politische Musik, die nicht erwünscht ist, oder feministische?«
MYP Magazine:
Hast Du aus der Musikindustrie mal die Ansage bekommen, dass Du zu laut bist?
Emily Roberts:
Ich habe von jemandem mal das Feedback bekommen, dass politische Musik so nicht erwünscht ist. Doch die Situation gestaltete sich so, dass ich mir die Frage gestellt habe: Ist es politische Musik, die nicht erwünscht ist, oder feministische? Als wolle man die Leute im Radio an einem sonnigen Nachmittag nicht daran erinnern, dass die Welt scheiße ist.
MYP Magazine:
Wie gehst Du mit dieser Ausgangssituation als Künstlerin um?
Emily Roberts:
Man muss einen schmalen Pfad finden, ich nenne meinen immer „sexy Feminismus“. Weil ich eine absolute Feministin bin und eine sehr feminine Frau. Ich fühle mich gerne super weiblich. Mein Weg ist es, politische Themen ein bisschen in Zuckerguss zu verpacken, damit wir gemeinsam darüber reden können und sich niemand vor den Kopf gestoßen fühlt – obwohl ich gerne alle mit dem Zaunpfahl abschlachten möchte, so wichtig ist mir das Thema. Aber ich weiß, dass wir als Gesellschaft noch nicht so weit sind.
»Die Schwangerschaft war das Resultat meines absoluten Kontrollverlusts.«
MYP Magazine:
Vor kurzem hast Du auf Instagram die politischen Entwicklungen in den USA mit einer persönlichen Abtreibungsgeschichte kommentiert. War das befreiend?
Emily Roberts:
Ich habe darüber acht Jahre nicht gesprochen, vor allem, weil ich es meiner Mutter nie erzählt hatte. Damals als junges Mädchen war ich in einer furchtbaren Beziehung und die Schwangerschaft war das Resultat meines absoluten Kontrollverlusts in diesem Liebesverhältnis. Meine Mutter fand den Jungen ohnehin echt scheiße. Ich habe mich also aus vielen Gründen so sehr geschämt, dass das passiert ist. Der Abbruch geschah dann im Nebel eines eingesetzten Überlebensmodus. Aber diese ganze Situation und das Stigma drumherum waren extrem schmerzhaft für mich. Dieses Erlebnis jetzt endlich mit anderen Menschen teilen zu können, hat sich wirklich gut angefühlt. Würden wir viel offener über das Thema Abtreibung sprechen, hätten die USA jetzt vielleicht eine andere Rechtslage erwirkt.
»Ich will, dass die Menschen wissen, dass ich eine Frau bin, die einen Schwangerschaftsabbruch durchgemacht hat.«
MYP Magazine:
Denkst Du manchmal daran, wie dein Leben verlaufen wäre, wenn das nicht möglich gewesen wäre?
Emily Roberts:
Ja. Und ich will, dass die Menschen, die auf meine Konzerte kommen, weil sie meine Musik mögen, wissen, dass ich eine Frau bin, die einen Schwangerschaftsabbruch durchgemacht hat. Wenn ich mit 20 ein Kind bekommen hätte, hätte ich mich wahrscheinlich nicht so konsequent meiner Musikkarriere widmen können. Und dazu hätte ich immer diesen schrecklichen Menschen als Vater des Kindes in meinem Leben. Jetzt habe ich den Luxus, dass ich nicht einmal mehr an ihn denken muss. Das hätte mich komplett unglücklich gemacht.
Katharina Weiß:
Die freie Wahl hat Dir die Möglichkeit gegeben, nun auf andere Weise zu erschaffen. Wie werden Deine Song-Babys geboren?
Emily Roberts:
Ich bin die obsessivste Demo-Hörerin. Wenn ich die Aufnahme nicht direkt danach aus dem Studio mitnehmen kann, werde ich irre. Häufig höre ich das Lied hunderte Male nacheinander an. Manchmal gefällt es mir dann immer besser, manchmal nicht. Auf jeden Fall versuche ich, meine Lieder immer so schnell wie möglich fertigzustellen. Ansonsten brennt mir das offene Projekt auf der Seele. Leider dauert es oft ewig von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung. Das finde ich immer schlimm, ich bin da total ungeduldig. Oft finde ich den Song, den ich als letztes geschrieben habe, am geilsten.
»Wenn es mir schlecht geht, ziehe ich meine pinkfarbene Jogginghose an.«
MYP Magazine:
Die Sprache in Deinen Songtexten ist sehr bildhafte, ähnlich verhält es sich auch mit Deinem Klamottenstil. Wie hat sich diese besondere Outfit-Ästhetik entwickelt?
Emily Roberts:
Ich liebe einfach Dinge. Und ich finde es toll, Gegenstände aus ihrem Kontext zu entfremden, gerade in der Mode. Ich habe zum Beispiel Ohrringe in Form von angezündeten Zigaretten oder Transformers-Miniaturen. Das macht dem Kind in mir großen Spaß. Auch meine Wohnung ist superbunt und lebensbejahend. Kürzlich ist mir zudem aufgefallen, dass ich oft versuche, mit Gegenständen meine Stimmung zu beeinflussen. Wenn es mir schlecht geht, ziehe ich meine pinkfarbene Jogginghose an und schaue, ob es hilft. Manchmal klappt es.
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Interview & Text: Katharina Viktoria Weiß
Fotografie: Ansgar Schwarz