Editorial — Franz Grünewald
Lug ins Land
Fotograf Franz Grünewald, geboren 1993 im sächsischen Plauen, erkundete ab 2016 Orte seiner Kindheit, aber auch Orte, die ihm neu waren. Er begegnete alten Freunden, Fremden, Stille, immer wieder Politischem, dem Zwiespalt und Spuren des Alltags. Wir zeigen eine kleine Auswahl seiner umfassenden Fotoserie.
5. März 2020 — MYP N° 27 »Heimat« — Fotografie & Text: Franz Grünewald
Freital, Clausnitz, Heidenau, Bautzen, Chemnitz, Zwickau, Dresden – Orte, die unweigerlich Assoziationen hervorrufen: rassistische Übergriffe, Pegida, Hitlergruß, menschenfeindliche Sprechchöre, Bürgerwehr, NSU. Das Bundesland Sachsen hat ein Problem mit Rechtsextremismus. Studien wie der durch die Landesregierung in Auftrag gegebene »Sachsen-Monitor« zeigen: Trotz einer allgemeinen Zufriedenheit mit ihren Lebensumständen stimmen Sachsen rassistischen, demokratiefeindlichen und völkischen Thesen zu, deutlich mehr als im Rest der Republik.
Franz Grünewald (geboren 1993 in Plauen, Sachsen) erkundete ab 2016 Orte seiner Kindheit, aber auch Orte, die ihm neu waren. Er begegnete alten Freunden, Fremden, Stille, immer wieder Politischem, dem Zwiespalt und Spuren des Alltags. Eine einfache Erklärung auf die komplexe politische und gesellschaftliche Situation fand er nicht vor. Das Bundesland und seine Bevölkerung zeigen sich in ihrer Ambivalenz, zwischen Tristesse und Euphorie, zwischen Moderne und Abgeschiedenheit, zwischen Wut und Gleichgültigkeit.
Link zur vollständigen Fotoserie
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Fotografie: Franz Grünewald