Editorial — Dirk Mentrop
Innen zu Außen
19. September 2017 — MYP N° 21 »Ekstase« — Fotos und Text: Dirk Mentrop
Wenn Innen zu Außen wird...
Was ist einem bewusst? Wissen wir immer, in welcher Welt wir leben? Was real, was wahr und wirklich? Jede unserer Seelen ist ambivalent. Klar und jetzt und doch entrückt. Zurückhaltend und doch explosiv.
Wenn wir von Realität sprechen, welche meinen wir dann? Unsere, oder die der anderen? Und wenn wir von unserer reden, zu welchem Zeitpunkt spielt sich diese ab? Gibt es Zeiten, Momente, in denen unsere Seele neben uns steht, auf uns herabschaut? In denen ein Teil von uns neben oder über dem anderen steht. Losgelöst. Wir uns selbst beobachten, Zeit und Raum entrückt.
Ekstase beginnt da, wo Denken und (Selbst)kontrolle aufhören. Und sie beginnt dann, wenn wir einsam am schmalen Grad zwischen Innen und Außen stehen.
Mein Tag
Was für ein einsamer Tag
Wechselbad zwischen
Fühlen und Apathie
Und doch es ist mein Tag
Benzin für die Seele
Und dann ein Streichholz
Und nix mehr und Buuummm
Grau und Ausweglos
Aber ein Tag – Mein Tag!
Ein, zwei, drei Regentropfen
Regnen vom Himmel
Pfützen auf´m Pflaster
Werden zu Seen
Opium fürs Gemüt
Und die Frau gegenüber
Sieht traurig aus und weint
Schmerzvoll und verwirrt
Aber ein Tag – Mein Tag!
Was für eine Symphonie
Gnadenlos in Moll
Und laut wie nie
Und verdammt es ist mein Tag
Klänge fürs Gefühl
Und dann ein Aufbäumen
Und alles und doch vorbei
Schrill und surreal
Aber ein Tag – Mein Tag!
Dirk Mentrop, Jahrgang 1969, lebt in Trier und arbeitet als freischaffender Künstler und Sozialarbeiter.
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